Freeskierin Lara Wolf (19) über ihre Olympia-Teilnahme in Pyeongchang

Diese Woche habe ich mit Lara Wolf gesprochen, die mit 19 Jahren olympische Freeskierin ist. Sie startet in den Disziplinen Slopestyle, Halfpipe und Big Air im österreichischen Nationalteam. (Was genau das ist, kann man am besten hier nachsehen 🙂 ) Lara hat, wie ich, dieses Jahr maturiert, wir hatten also dieselben Fragen in den zentralen Fächern. 🙂

Trotz ihrer Grundausbildung beim Heeressport nahm sie sich Zeit, meine Fragen zu beantworten. Viel Spaß beim Lesen!

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mountain lover. 🖤 • p. @chrisriefenberg

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Erkläre deine Sportart in einem Satz.

Freestyle Ski bedeutet, mit Schi einen Parcours oder eine Halfpipe durchzufahren und seine Gefühle beziehungsweise seine Gedanken auszudrücken. Jede Person hat einen eigenen Style, da jede Person unterschiedlich ist. Freestyle wird von sogenannten „Judges“ bewertet.

Wie wird man Olympia-Teilnehmerin?

Für Olympia gibt es sogenannte „Qualifikationsweltcups“, bei denen man eine bestimmte Platzierung braucht, um bei der Gesamtweltcup-Rangliste unter den Top 25 zu sein.

Was unterscheidet dich von anderen Mädchen in deinem Alter?

Ich bin 19. Jahre alt und ich unterscheide mich von anderen Mädchen in meinem Alter, indem ich auf Parties verzichte, auch auf zahlreiche Geburtstagsparties (weil ich vor allem im Winter sehr viel unterwegs bin). Und außerdem mache ich regelmäßig Sport.

Du hast ja dieses Jahr maturiert, warst du bei deinem Maturaball, obwohl er mitten in der Skisaison lag? 

Mein Maturaball war am 10.11.19 und ich hatte Glück – es wäre ein Wettkampf an diesem Wochenende gewesen, doch dieser wurde verschoben und so konnte ich an meinem Maturaball teilnehmen!

Freeski ist ja keine Sportart, die jeder und jede einmal ausprobiert, wie bist du zu einem „Freak“ geworden?

Ich bin zuerst immer Alpin gefahren, daheim im Schiclub, wo mich mein Papa trainiert hat. Doch als ich in die Hauptschule kam, wurde ein Freeskitraining von Christoph Wolf angeboten und das hab ich dann mit meinem kleinen Bruder besucht. Seitdem fahre ich Freeski.

Wie ist es, Sportlerin in einer relativ unbekannten Disziplin zu sein und was unterscheidet deinen Alltag vom Alltag von Sportlern und Sportlerinnen in Sportarten mit extremem medialem Interesse (Fußball, Alpin Ski oder Formel 1)?

Für mich ist es etwas besonderes, Sportlerin in solch einer Sportart zu sein. Bei mir zu Hause kennt es jeder, da in den Schigebieten Parks stehen und viele versuchen, diese zu fahren. Natürlich hat Ski Alpin einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, doch Freeski kommt immer mehr… 😉

Welche Musik hörst du am Weg auf die Piste (im Auto oder am Lift)?

Im Auto höre ich meistens Kronehit oder OE3. Ich bin eher auf diese Musik gestimmt 🙂 In der Gondel oder auf der Piste höre ich keine Musik.

Für welches Produkt würdest du wohl eher keine Werbung machen wollen?

Ungesunde Produkte, wie zum Beispiel Zigaretten oder alkoholische Getränke.

Wer ist Grazer, 17 und schreibt an seinem zweiten Buch? Colin Hadler natürlich!

Ich habe mit Colin Hadler gesprochen, der mit gerade einmal 17 Jahren sein erstes Buch geschrieben hat: „Hinterm Hasen lauert er.“

Im Buch geht es um das Leben des sechzehnjährigen Finn, der eigentlich ein ganz normaler Teenager ist. Er ist umgeben von all dem, was junge Menschen heutzutage eben so umgibt: dem Internet mit allen seinen schönen und weniger schönen Facetten, falschen und echten Freunden, der ersten Liebe, dem Kleinstadtleben und nicht zuletzt seiner eigenen Familie und anderen Erwachsenen, von denen er sich nicht immer verstanden fühlt. „Hinterm Hasen lauert er“ ist seit Jänner am Markt und beispielsweise hier erhältlich.

Ziemlich genau 5 Monate jünger als ich macht der Grazer nicht nur nächstes Jahr seine Matura, sondern arbeitet aktuell auch an seinem zweiten Roman –„Wenn das Feuer ausgeht“ wird am 8.1.2020 erscheinen. (Für alle, die Interesse haben, hier der Link zur Vorbestellung.)

Nach dem wohl längsten Interviewintro dieses Blogs geht es jetzt aber los mit den Fragen, mit denen ich Colin gelöchert habe, viel Spaß beim Lesen!

Wie kommt man als gutaussehender junger Mann auf die Idee, sich hinzusetzen und ein Buch zu schreiben?

(Anmerkung zum Thema gutaussehend: Wer sich dazu selbst ein Bild machen möchte, hier der Link zu Colins Instagram-Seite 😉 )

„Gutaussehender junger Mann“ – wow! So ein Kompliment habe ich zuletzt von meiner Oma bekommen. Aber nette Annahme, dass ich das Buch im sitzen geschrieben habe. Meistens bin halb tot und müde in meinem Bett gelegen. Ein Buch schreiben geht, aber sitzen ist dann doch zu anstrengend.

Okay, Spaß beiseite. Meine Intention war es, Leute zum Lachen zu bringen. Als Jugendlicher in Jugendsprache einen Jugendroman schreiben. Ich sehe, wie sich der Großteil der heutigen Jugend vom Lesen entfernt. (Sprüche auf Instagram und WhatsApp-Nachrichten ausgeschlossen!) Und zum Teil verstehe ich es auch.

Wir brauchen einfach vernünftigere Angebote – und da war es naheliegend, dass jemand ein Buch schreibt, der sich noch in der Zielgruppe befindet. Der genau weiß, was die Jugend lesen will.

Wie viel Colin steckt in Finn? 

Der sympathische Teil natürlich! 🙂 Also ich glaube, ein kleiner Teil von mir steckt in jedem meiner Charaktere. Sei es der Sarkasmus von Finn, die schnippische Art von Claire, die Abenteuerlust von Elias usw. Alle meine Eindrücke, Gespräche und Erlebnisse, die ich in Echt erlebe, bilden und formen die Figuren in meinem Kopf. (Klingt, als wäre ich verrückt)

Wie sehr befasst du dich mit Kritiken und Feedback rund um dein Buch? Ist es dir wichtig, was andere von deinem Buch halten?

Ich gehe davon aus, dass kein Künstler freudige Luftsprünge macht, wenn er negative Kritik erhält. – außer, das ist so gewollt. Prinzipiell will man, dass das, was man erschaffen hat, auch Anklang findet. Dennoch (und das soll auch so sein) hat jeder hat einen eigenen Geschmack und man kann es nicht jedem recht machen. Durchlesen tue ich mir die Rezensionen etc. schon. Ich probiere mir die Kritik zu Herzen zu nehmen, nur so kann ich daran wachsen.

„Für alle Menschen, die noch Bücher lesen“ hört sich nach einer pessimistischen Einstellung an, vor allem wenn man Autor werden möchte, wie kommt es dazu?

Pessimistisch? Die Intention dieses Spruches ist eine ganz andere. Eher eine lustige. Denn wenn du den Roman aufschlägst und diesen Satz liest, dann bist du ja automatisch jemand, der noch Bücher liest. Genau genommen bedanke ich mich also bei all jenen, die sich das Buch gekauft haben! 🙂

Für dein nächstes Buch hast du dich dazu entschieden, es nicht mehr in Plastik zu verpacken, wie kam es dazu? 

In Europa bekommen wir die massive Plastikverschmutzung nicht so mit, aber als ich diesen Sommer in Indonesien Urlaub war, wurde mir ein wenig flau im Magen. Plastik so weit das Auge reicht. Auf den Straßen, in den Häusern, am Strand, im Meer. Die Tiere essen es, die Kinder spielen und die Erwachsenen bauen damit. Auf Facebook so ein Bild zu sehen, ist dann doch etwas anderes, als es hautnah mitzuerleben. Also will auch ich einen kleinen Teil dazu beitragen, nicht mehr so viel Plastik in die Welt zu setzen…

Du bist ja auch Schauspieler, würdest du den Hasen gerne einmal auf einer Theaterbühne wiederfinden? 

Wäre vermutlich ziemlich schräg. Ich würde in der Vorstellung sitzen und mir pausenlos denken: „Wtf! Wer bitteschön hat sich DAS ausgedacht?“ – Neugierig wäre ich aber schon.

Auf deiner Instagramseite postest du gerne einmal Lebensweisheiten, was würdest du schreiben, wenn du jetzt sofort etwas posten müsstest?

„Dem guten Frager ist schon halb geantwortet“ – Friedrich Nietzsche

Wie bekommt man dich trotz aller Konzentration immer aus einer Schreibphase?

Wenn ich gerade vertieft bin, dann muss man schon schwere Geschütze auffahren, damit ich überhaupt etwas mitbekomme. Vielleicht eine Bombe? Oder eine geladene Pistole? – Ich schreibe aber immer erst dann, wenn ich alles andere erledigt habe, deswegen werde ich eher selten gestört. Man muss den Kopf freihaben, um sich voll auf seine Arbeit konzentrieren zu können.

In einem Interview hast du gesagt, du bist gegen andauernde Beschäftigung, hörst du dann überhaupt Musik und wenn ja, welche?

Stimmt, ich bin dagegen, dass man sich dauernd berieseln lässt. Gegen Inspiration (kann ein Lied oder auch ein Film sein) habe ich nichts. Die Dosis macht das Gift, sozusagen. Momentan höre ich sehr gerne Indie – zwei unfassbar großartige Lieder in dem Genre sind: Roma Fade von Andrew Bird und Nomadic Heart von LeRiche.


„Habt euch mehr lieb!“ Ein Interview mit Thomas, Kevin, Alex, Matthias und Tobias von Tagtraeumer