Dies ist kein Reisebericht. Es ist eigentlich eine alphabetisch geordnete Liste mit Gedanken, Emotionen und Kommentaren rund um die Wienwoche. Wie für das Alphabet üblich, und sehr vorhersehbar, beginnen wir mit A.

A wie Albertina. Mit einem Audiosystem à la James Bond ausgestattet, erledigten wir sowohl die Mission „Prunkräume“ als auch „Monet bis Picasso“.

B wie Badezimmer. Eigentlich kann man diese mit einem Wort beschreiben: Gruppenduschen. Falls die Badezimmer einmal nicht überschwemmt waren, hört sich dies schlimmer an, als es ist. Wenn die abendliche Sintflut herrschte, suchten wir lieber andere Waschbecken und WCs auf.

C wie Citytour. Unsere erste Attraktion der Wienwoche: eine Bustour durch die Ringstraße, zum Ernst-Happel-Stadion und zum Hundertwasserhaus. Dies war auch unser erstes Kennenlernen mit Wolfi, mehr zu ihm aber später.

D wie Dom, besser gesagt Stephansdom. Wieder mit Wolfi gemeinsam schöpften wir unser Kontingent an „unnützem aber unterhaltsamem Wissen“ vollkommen aus. Ein Beispiel  gefällig? Die Habsburger wurden nach ihrem Tod in 3 Teile (Herz, Eingeweide, Körper) aufgeteilt und an unterschiedlichen Orten begraben, unter anderem eben im Dom.

E wie Exit the Room. Nicht alle, doch die Mehrheit der Klasse kamen in das Vergnügen, am Montagabend die Welt retten zu müssen. In 5er- beziehungsweise 6er-Teams kämpften wir gegen Geheimagenten, verrückte Professoren und Zombies.

F wie früh am Morgen. „Viel Schlaf“ ist kein Ausdruck, mit dem man die Wienwoche beschreiben kann- eher das Gegenteil. So waren die Gespräche morgens eher wenig bis gar nicht vorhanden. Auch wenn der Kaffee keine Geschmacksexplosion auslöste, tat er seinen Zweck – Motivation erzeugen und Müdigkeit verstecken.

G wie Grant. Während der Woche kam wirklich jeder irgendwann in die Situation, sich zu denken „Ich will euch alle nicht mehr sehen, ich will die nächste Woche als Einsiedler verbringen“. Jeder? Wirklich jeder.

H wie Heeresgeschichtliches Museum. Kriege gehören ins Museum – der Leitfaden des Hauses. Doch nicht nur Kriege gehören in dieses Museum, sondern auch die Originaluniform von Thronfolger Franz Ferdinand, die er an seinem Todestag in Sarajewo getragen hat und viele weitere Erinnerungsstücke und Propaganda.

I wie I am from Austria. „Alles is möglich, aber nix is fix“ – das Motto für ein Musical inklusive einem bunten Bühnenbild, spritzigen Tänzen und den bekanntesten Hits von Reinhard Fendrich; Songs wie „Weus‘d a Herz hast wie a Bergwerk“, „Macho, Macho“ und „Es lebe der Sport“.

J wie Jugendherberge. Wieder so ein Wort, das schlimmer klingt, als es eigentlich ist. Für unsere Herberge gilt vor allem, dass es toll gewesen wäre, wenn das Personal die Dinge, auf die wir sie angesprochen haben, nicht uns in die Schuhe geschoben hätte. So hörten wir irgendwann mit dem „Meckern“ auf und gingen zum Beispiel in einem anderen Stockwerk duschen oder nahmen die ganze Situation einfach mit Humor- Selfies mit Staubflocken und Flecken an der Wand inklusive.

K wie Kälte. Wieder ein Thema, das man sehr kurz diskutieren kann. Der Rekord an gleichzeitig (einen ganzen Nachmittag lang) getragenen T-Shirts, Sweatern und Pullis liegt bei 5 Stück. Ich bin nicht der Meinung, dass ich mehr dazu sagen muss.

L wie Lehrer. 3 Professoren begleiteten uns Schüler in der Wienwoche und leisteten eine Menge Arbeit, indem sie uns immer bei Laune zu halten versuchten, den Frieden zwischen den Schülern hüteten und alles in ihrer Macht stehende taten, um uns den Aufenthalt so lustig und spannend zu gestalten als möglich. DANKE!

M wie Mahlzeit! Außer am ersten Abend nahmen wir zu 100% das Essensangebot der Jugendherberge in Anspruch und wurden hier auch selten enttäuscht. Natürlich kann man sich keine Gourmetküche erwarten, aber eine warme Suppe konnte nie schaden. Für Unterhaltung am Tisch sorgten meistens die Alternativen zum „normalen“ Speiseplan für Vegetarier, Veganer und all jene, denen die Hauptgerichte ganz einfach nicht schmeckten – Pommes mit Kroketten schmeckten uns aber auch!

N wie Naturhistorisches Museum. Wie sieht ein Beutelwolf, ein Mondnagelkänguru, ein Quagga oder ein Blaubock aus? All das müsste man googlen, denn diese Tiere sind seit einiger Zeit ausgestorben. Im NHM bestaunten wir die letzten Exemplare dieser Arten in ausgestopfter Form – nicht ohne zu hinterfragen, warum diese Tiere sterben mussten.

O wie ORF. Laut meiner Umfrage genoss ein Drittel der Teilnehmer die Zerstörung ihrer Kindheitsträume im Zuge dieser Führung. PS: Der originale Helmi sieht ziemlich gruslig aus und Coolino (aus „der Drachenschatz“) war computeranimiert!

P wie Parlament. Für eine Minute AbgeordneteR sein und zwischen roten Blinklichtern, Timern und vor sehr vielen Zuhörern sehr schnell einsehen, dass dieser Job wohl gar nicht bis nie und nimmer zu mir passt – so könnte man unseren Aufenthalt im Parlament beschreiben.

Q wie Quallen. Diese grüßten höflich, nachdem wir von einem unserer Führer darum gebeten wurden, während unseres Aufenthaltes in Schönbrunn. Liebe Grüße zurück.

R wie Rundgang. Der Rundgang „Wir sind HeldInnen“ war ein Dilemma zwischen frierend im Schneefall stehenden Schülern und einem Führer, der interessante Fakten über Personen erzählte, die wir eigentlich als HeldInnen sehen.

S wie Schloss Schönbrunn. Sissi und ihr Tattoo auf der Schulter, die Erkenntnis, das wahre Liebe meistens kein Hochzeitsgrund ist und das schon seit der Albertina bekannte James Bond-Audiosystem dominierten diesen Besuch. Wie so oft wurden wir wieder von unserem Lieblingsmuseumsführer Wolfi begleitet, doch wir hatten auch Expertinnen in den eigenen Reihen mit 😉

T wie „Terror“ Ein Theaterstück, das zwar nur von 8 Personen gesehen wurde, aber die restliche Woche lang Diskussionen und Gewissensbisse anregte.

Ein Terrorist entführt ein Flugzeug mit 164 Menschen an Bord. Sein Ziel ist ein mit 70.000 Menschen vollbesetztes Fußballstadion. Kampfpilotin Lara Koch trifft entgegen ihrer Befehle eine Entscheidung: Sie schießt das Flugzeug ab und wählt somit „das kleinere Übel“. 

So die Inhaltsangabe des Theaters in der Josefstadt. Darf man Menschenleben miteinander aufwiegen? Hätte es noch andere Möglichkeiten zum Schutz der Passagiere und der Stadionbesucher gegeben? Ist Lara Koch schuldig des 164-fachen Mordes? Die Besucher entscheiden. Sofort.

U wie U-Bahn. U-Bahn ist ein anderes Wort für „Zeigt den Landkindern, dass sie keine Ahnung vom Stadtleben haben“. Die ungeschriebenen Regeln in den (überraschenderweise nur zum Teil unterirdischen) Transportmitteln haben wir bis zum Ende nicht verstanden und sorgten bei den Wienern stets für Unterhaltung, wenn wir bei der achten Bremsung immer noch umfielen.

V wie Versagen. Ein schönes Wort, um die abendlichen Tischfußballturniere zwischen Schülern und Lehrern zu beschreiben. Wer versagt hat, wird aus Datenschutz- und Schamesgründen natürlich nicht verraten 😉

W wie Wolfi. Der beliebteste Museums- und Stadtführer erzählte sich mit unnützem Wissen und interessanten Fakten in unser Herz, davon abgesehen spielte ihm natürlich der Vertrautheitsgrad in die Karten, den er durch mehrere Führungen gewann. Eine Fankultur ist im Kommen.

X wie Xund. Das war nach dieser Woche nämlich fast niemand.

Y wie Yeah! Jetzt möchte ich danke sagen: DANKE an alle, die die Wienwoche unvergesslich gemacht haben und noch ein viel größeres DANKE an meine Helferlein, die diese Woche hart an einer Umfrage und vor ihrem PC gesessen sind, um mir jetzt die besten Fotos und ausgereiftesten Gedanken zur Verfügung stellen zu können!

Z wie Zimmer. Jetzt sind wir am Ende des Alphabets angelangt und es gibt noch einige Worte zu den Zimmern zu sagen. Alle Schüler auf einem Gang, die Lehrer aber einen Gang weiter einzuquartieren, war schon einmal eine schlaue, aber nicht gerade schlaffördernde Idee. Natürlich wäre ein eigenes Bad toll gewesen, wir hätten uns aber auch mit nicht überschwemmten Gruppenduschen zufrieden gegeben. Etwas, das für viele eine Grenzerfahrung darstellte, war allerdings die Sauberkeit- nicht ohne Grund begannen wir, unserem Staub und unseren Flecken Namen zu geben. (Die oben erwähnten Selfies mit Spotty und Dyson können übrigens auf Anfrage für eine Tafel Schokolade erworben werden 😉 )

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